Spekulativer Realismus

Der Spekulative Realismus ist eine philosophische Strömung, die sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts gegen den Korrelationismus[1] Kants und seiner Nachfolger stellt, also gegen die These, dass es nichts Seiendes gibt, zu dem es nicht auch einen subjektiven Zugang gibt. Damit knüpft der Spekulative Realismus wieder an Traditionen der klassischen Ontologie und des metaphysischen Realismus an: Im Zentrum der Arbeiten seiner Protagonisten steht nicht die Subjekt-Objekt-Beziehung, sondern die Ontologie der Objekte. Die von Kant postulierte Unerkennbarkeit der Dinge ist für den spekulativen Realismus keine epistemologische Begrenzung, sondern eine notwendige und zugleich kontingente ontologische Eigenschaft der Dinge selbst. Kontingenz herrsche nicht nur in Bezug auf die Wahrnehmung – was bedeutet, dass man die Dinge so oder auch anders wahrnehmen könne –, sondern auch in den Beziehungen zwischen den Dingen. In diesem Zusammenhang stellen die Spekulativen Realisten den Vorrang des Subjekts infrage.

  1. Philosophie-Raum: Korrelationismus (Begriffsbestimmung).

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